In ihrem Roman „Umkämpfte Zone. Mein Bruder, der Osten und der Hass“ setzt sich die Autorin Ines Geipel sowohl mit ihrer eigenen (Familien-) Geschichte als auch mit der Geschichte der DDR auseinander. Zwischen Kindheitserinnerungen, Aufarbeitung der Nazi Vergangenheit ihrer Großeltern, der Spionagearbeit ihres Vaters für die Stasi im Westen und dem Tod ihres Bruders, versucht Geipel herauszuarbeiten, wieso der Osten Deutschlands so anfällig für rechtes Gedankengut werden konnte.
Intime Betrachtungen von autobiographischen Erlebnissen der Autorin, die Auseinandersetzung mit Gewalt, Krankheit und Tod werden immer wieder verwoben mit gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen seit der Nachkriegszeit. Erinnerungskultur wird so persönlich wie schmerzhaft, analytisch und multiperspektivisch in ihrer ganzen Ambivalenz greifbar.
Geipels Werk ist Ausgangspunkt, Archiv und Leitfaden, um sich mit dieser Unmittelbarkeit von Wahrnehmung in verschiedenen zeitlichen sowie privaten und gesellschaftlichen Kontexten auf der Bühne auseinanderzusetzen und gleichzeitig einen Blick auf die gesamtdeutsche Gegenwart zu werfen.
Kathrin Mayr und Clemens Mädge erhielten zuletzt den Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares 2020 in der Kategorie „herausragende Regie und herausragende Dramaturgie“.
Eine Eigenproduktion des monsun.theaters gefördert durch die Kulturbehörde Hamburg.
Aufführungsrechte: Klett-Cotta Verlag, Stuttgart