Hier sitzt ihr also und wartet. Ihr wollt springen, ihr wollt euch fallen lassen. Eure Zehen ragen bereits über die Kante, ihr zittert, ihr fröstelt. Sagen wir, Theater ist die Welt. Theater ist alles was es gibt und alles was wir kennen. Was wäre das für eine Welt?
Und was würde es aus dir, aus euch, machen? Eine Welt begrenzt durch die Schwere des Vorhangs und das Dunkel des Backstagebereichs. Eine Welt die rezipiert werden will, die sich ernährt von dem, was der Zuschauer bereit ist zu geben. Wir ernähren uns von dem, was du gibst. Wir spielen mit dir. Heute verweigern wir. Eine Welt in der Größe einer Bühne. Aber was, wenn Theater keine Bühne braucht?
Wenn es nicht einmal den Zuschauer braucht? Wenn es nur um das Spiel selbst geht. Das miteinander, das gegeneinander, das ineinander.
Sie haben irgendwann Ihre Plätze nicht mehr eingenommen.
Wir konnten uns nicht vorstellen, dass Sie wiederkommen.
Wir haben Sie irgendwann vergessen.
Das Theater blieb leer.
Aber wir waren da.
Und da wir da waren, haben wir für uns gespielt.
Wir hatten uns!
Wir waren sicher!
Sicher vor Ihnen!
Am schwarzen Brett des Theaters stand, was wir zu tun hatten.
Wir hatten zu tun.
Der Abstand, die Gleichgültigkeit, die Angst wurden größer.
Die Angst vor Ihnen.
Und jetzt sitzen Sie da.
Unerwartet.
Erwartungsvoll.
Wir bemerken, dass Sie stören.
Bemerken Sie es auch?”