BRUCHLINIEN

Ort des Geschehens: Eine Wohnung

© G2 Baraniak

Von Michael Alexander Müller

Dauer: 01:10 | keine Pause
Ort: Livestream - monsun.digital
Karten: monsun.digital 8,00 € - 18,00 €

Die Vorstellungen finden in einem neuen Format digital statt.

Zur Zeit keine Vorstellungen.
„Ist dies der richtige Ort alles zu erzählen? Es wird nie den richtigen Ort geben. Jeder Ort ist ein Ort der Unsicherheit. Gibt es eine Zeit, in der ausgesprochen werden muss, was geschehen ist? Den Zeitpunkt weißt nicht einmal du selbst. Du meinst es geschieht. Es geschieht, weil es muss, nicht, weil du es willst. Es geschieht, weil etwas nicht Erklärbares aus dir herausdrängt. Du kannst es nicht mehr aufhalten. Du kannst nicht anders.”
Bruchlinien – Teaser

Eine Wohnung, ein Zuhause, ein geschützter Raum: Was ist, wenn an einem solchen Ort, in den eigenen vier Wänden das nicht Fassbare im Verborgenen stattfindet?

BRUCHLINIEN ist ein öffentlicher Bericht, in dem zwei wahre, aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen anonym gehaltene Fälle von sexualisierter Gewalt in der Kindheit verhandelt werden. Da ist das Mädchen, das von ihrem Stiefvater jahrelang unter den Augen ihrer Mutter missbraucht wurde, und der Junge, der von seinem Jugendbetreuer eines Eisenbahnvereins über mehrere Jahre hinweg vergewaltigt wurde. Zwei Kinder, eingeschüchtert und gefangen in ein System aus Verrat, Manipulation, psychischem Druck und brutaler Gewalt im vertrauten Umfeld. Zwei Kinder, die das Erlebte über Jahre verdrängt und aus Angst und Schamgefühl geheim gehalten haben. Jahre später erst können sie sich ihrer Vergangenheit stellen, brechen das Schweigen und stellen Strafanzeige. 

Zwei Berichterstatter:innen stellen anhand dieser Fälle die eigene Urteilskraft auf den Prüfstand. Es geht um Urteile und um Vorurteile und nicht zuletzt um die Debatte über patriarchale Strukturen, Macht und Gewalt, über Konsens und Respekt. Ein Strudel von Fakten, Aussagen, Urteilen und Emotionen wird erzeugt, zu denen eine eigene Haltung gefordert wird. Es findet ein berührendes Wechselspiel zwischen Wahrheit und Lüge, Glaube und Zweifel, Distanz und Intimität, zwischen Hinsehen und Wegsehen statt.

Hierfür betreten die Schauspieler:innen Melissa Anna Schmidt und Urs Fabian Winiger statt einer Bühne eine private Wohnung. Sie laden das Publikum per Videokonferenz zur Teilhabe an einen möglichen Ort des Geschehens ein. Im Live-Chat kann das Publikum Fragen stellen und uns schreiben. Nach jeder Vorstellung findet ein Nachgespräch statt.

Eine Koproduktion zwischen dem Theater unterm Dach Berlin und dem monsun.theater Hamburg, gefördert durch die Ilse und Dr. Horst Rusch Stiftung, die Claussen-Simon-Stiftung, die Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien, sowie durch das Bezirksamt Pankow von Berlin, Amt für Weiterbildung und Kultur.

© G2 Baraniak
Video
Live-Visuals
Licht
Martin Hüsges
Kianosh Momo Kinz
Technik
Martin Hüsges
Kianosh Momo Kinz
Produktionsassistenz
Lotta Huber
Konzept
Ausstattung
Konzept
Regie
Bildregie