Das Bellen
der Hunde

Gastspiel im Theater unterm Dach, Berlin

© G2 Baraniak

Von Michael Alexander Müller

Premiere:  Donnerstag, 15. Dezember 2022 | 20:00 Uhr
Dauer: 01:30
Ort: monsun.theater Gaußstraße | Gaußstraße 149, beim Vivo Center | 22765 Hamburg
Livestream - monsun.digital
Karten: Sitzplatz 13,00 € - 25,00 € | monsun.digital 8,00 € - 18,00 €

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Das Bellen der Hunde – Trailer
„Wir weisen Sie nicht darauf hin, dass wir wollen, dass Sie so lange wie möglich bei uns bleiben. Wenn Sie lange auf einer Seite verweilen, verweisen wir Sie auf die Nächste und die Übernächste und so weiter. Wir sortieren Ihre Gedanken, weisen Ihnen den Weg, erledigen das, wofür wir geschaffen sind, ohne daraus einen eigenen Nutzen zu ziehen. Wir präsentieren immer wieder genau das, was Sie so unmittelbar fesselt, bis Ihr Radius immer kleiner wird. Zahlen haben keine Ethik. Geben Sie exakt die gleiche Frage mehrmals ein und Sie erhalten von uns das identische Ergebnis. Formulieren Sie die Frage um und wir präsentieren Ihnen ebenso logisch eine überzeugende Antwort. Ihre Chance: Schon ein einziges verändertes Wort erzeugt einen neuen Weg, eine neue Überzeugung, ein neues Leben. Sind Sie bereit?”

Heinz, pensionierter Lehrer, schaut ganz genau hin. Er will die Welt bis ins Detail erkennen, hinter Fassaden blicken, die Wahrheit erkennen. Paul, tätig fürs Fernsehen, reist zu den Schauplätzen, an denen sich die wirklich wichtigen Dinge ereignen. Die Schlussfolgerungen, die die beiden Männer jeweils aus ihren Recherchen ziehen, könnten unterschiedlicher nicht sein, ja, sie widersprechen sich diametral. Das Problem ist: Heinz ist Pauls Vater, Paul ist Heinz' Sohn. Und nach gescheiterten Versuchen scheint ein Dialog nicht mehr möglich. Wäre da nicht diese geniale Erfindung: Die kleinste Informationseinheit aus 1/0 bzw. wahr/falsch, also ein Bit. Und plötzlich ist ganz leicht, was zuvor unmöglich schien: Erkenntnisse über aktuelle politische Ereignisse aus biografischen Erlebnissen vor dem Hintergrund deutscher Geschichte, aus Familiengeheimnissen und unausgesprochenen Gefühlen, verstrickt in einem großen digitalen Netz.

DAS BELLEN DER HUNDE entwirft einen Blick in die Zukunft. Was so fern scheint ist doch so naheliegend: Ein Szenario, das mitten hinein trifft ins Bundesdeutsche Familienherz. So oder so ähnlich könnte es aussehen, das Ringen um gegenseitiges Verständnis, das wiederholte Scheitern und doch nicht Aufgeben und schließlich die Suche nach dem richtigen Mittel für den notwendigen Zweck. Das Stück, changierend irgendwo zwischen Utopie und Dystopie, fragt nach dem Kern des Ganzen, danach, was wahr, was wesentlich ist, wenn man das Gewirr an Meinungen, Vorwürfen, Verletzungen durchdringt. Was ist dort zu finden?

Die Uraufführung von DAS BELLEN DER HUNDE basiert auf Recherchen und Interviews und erforscht ein Thema, das aktueller kaum sein könnte: den Einfluss der Algorithmen im Netz auf einen Menschen, eine Familie, eine Gesellschaft und letztendlich auf die freie Demokratie.

DAS BELLEN DER HUNDE ist das dritte Stück von Michael Alexander Müller im Auftrag des monsun.theaters. Seit 2020 verbindet den Autor und die Regisseurin Francoise Hüsges eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit: BRUCHLINIEN (2020) und FILETSTÜCKE – WEM GEHÖRT DAS LAND (2021). Das Künstlerduo lädt durch universelle Geschichten zum gesellschaftlichen Diskurs und Nachdenken ein.

Eine Eigenproduktion des monsun.theaters gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg, durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von „Neustart Kultur – Back to Stage“ und die Ilse und Dr. Horst Rusch Stiftung.

„Michael Alexander Müllers „Das Bellen der Hunde“ ist eine interessante Versuchsanordnung: Kann man sich einem Menschen nähern, mit reiner, algorithmischer Logik, mit einfachen „Wenn-dann“-Folgerungen?”
– Falk Schreiber, Hamburger Abendblatt 16. Dezember 2022 –
„Das Stück von Michael Alexander Müller ist der Dialog zweier Menschen, die sich fremd geworden sind. [...] Es ist ein Duell über Bande. Die Schauspieler haben ein gutes Gespür für Tempo und Dialoge.”
– Peter Helling, NDR 90,3 Kulturjournal 20. Dezember 2022 –
„In stetiger Bilderprojektion zu immerwährender Soundberieselung wird die Einwebung in die Netzwelt erlebbar. Dazu die Vater-Sohn-Geschichte, die weit entfernt ist von Stereotypen und sich deshalb erst nach und nach erschließt. Das ist sehr kunstvoll inszeniert - eine große Leistung für eine Off-Bühne. Großes Theater auf kleiner Bühne.”
– Birgit Schmalmack, hamburgtheater.de 21. Dezember 2022 –

© G2 Baraniak
Bühne
Kostüm
Bühnenassistenz
Cornelius Laasch
Clara Weise
Kostümassistenz
Robin Basman
Live-Visuals
Animation
Live Komposition
Sounddesign
Violoncello
Gesang
Lichtdesign
Kianosh Momo Kinz
Programmierung
Tim Passgang
Streaming
Jonas Fülscher
Martin Hüsges
Dramaturgie
Produktionsleitung
Milena Fischer
Regieassistenz
Emmi Spieler
Konzept
Regie